Knorpelschaden, Knorpeldefekt

Der knorpelige Überzug der Gelenke macht eine weitgehend reibungslose Bewegung zwischen den Gelenkpartner möglich. Durch seine wasserbindenden Eigenschaften wirkt der Knorpel als elastische und weiche Pufferzone zwischen den Knochen. Er wird nahezu ausschließlich über die Gelenkflüssigkeit (Synovia) ernährt. Der Knorpel besitzt keine Blutgefäße und keine Nervenendigungen. Wenn wir in den Gelenke etwas spüren, dann sind es die Rezeptoren in den Knochen und den Bändern, die uns ein Problem signalisieren. Den Knorpel selbst spüren wir nicht. Knorpel ist ein sehr widerstandsfähiges Material und hat  in der Regel eine lange „Lebens“dauer. Wird er verletzt hat er aber kaum eine Möglichkeit der vollständigen Regeneration, es ist nur eine Narbenheilung möglich.
Generalisierter Verschleiß des Knorpels eines Gelenk bezeichnet man als Arthrose (Behandlungsmöglichkeiten siehe dort).

Ist der Knorpel nur an einer Stelle beeinträchtigt, z.B. in Folge einer Verletzung bezeichnet man dies als Knorpelschaden. Aus einem Knorpelschaden kann eine Arthrose entstehen.

Man unterscheidet verschiedene Grade des Knorpelschadens:

Grad 1: Knorpelerweichung

Grad 2: Oberflächliche Einrisse des Knorpels

Grad 3: Tiefe Einrisse des Knorpels

Grad 4: Knorpelglatze oder Knorpeldefekt

Grad4

 

 

 

 

 

 

Kleinere Defekte kann der Körper oft selbst auffüllen, vorausgesetzt, dass körpereigene Stammzellen zur Verfügung stehen. Diese werden durch das Blut eingebracht, sind also im blutigen Gelenkerguss bereits enthalten. Größere Knorpeldefekte können oft nicht ausreichend ausgefüllt werden, auch wenn die o.g. Voraussetzungen vorliegen.

Es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass sich an der Stelle des Knorpelschadens wieder belastungsfähiges Knorpelgewebe bildet !

 

Operative Möglichkeiten zur Behandlung von Knorpeldefekten:

Anbohrung oder Mikrofrakturierung des Defektareals  (Defektedurchmesser < 1 cm²)

OATS (Osteochondrale Autologe Transplantation (Defektdurchmesser 1-3 cm

MACT (Matrix assoziierte Chondrozytentransplanation)  (Defektdurchmesser > 3 cm²)

Alle Knorpelersatzverfahren, vor allem aber die MACT, sind aufwendig und für den Patienten mit intensiver Nachbehandlung verbunden. Voraussetzung für das gute Gelingen ist eine verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient.